Wie immer – nur anders

… kaum Blasen an den Füßen, ein wenig Gnadenvergiftung ???? und etwas Muskelkater. Aber sonst war die Wallfahrt wieder genial…

in der Basilika KevelaerAuch in diesem Jahr gab es wieder eine Fußwallfahrt von Osterfeld nach Kevelaer. Ich hatte mich rechtzeitig angemeldet und dadurch auch wieder einen Platz ergattert und war damit zum fünften mal zu Fuß mit dabei. (2006, 2009, 2012 und 2015)
Das diesjährige Thema der Wallfahrt war „Gastfreundschaft leben“ und als Taizé-Vers begleitete uns „Misericordias Domini“.
Wir starteten wie immer am Samstag um sechs Uhr mit der Begrüßung und der ersten Statio im Chorraum des St.Pankratius-Doms. St.PankratiusVon dort ging es in den lauen Morgen und immer hinter dem Kreuz hinterher, erstmal in Richtung Duisburg. Der Träger des Kreuzes wurde alle 30 Minuten gewechselt und für die Reihenfolge hatte vorab jeder eine Nummer bekommen. Ich hatte die „16“ und damit war ich heute der letzte Träger vor und am Örmter Berg.
im Landschaftspark NordErstmal aber ging es zum Rhein-Herne-Kanal und am Stadion vorbei über den (gesperrten) Grünen Pfad nach Duisburg zum Landschaftsperk-Nord. Auf den Bänken vor dem Magazin machten wir dort unsere erste Rast und holten ein paar Stullen, Bananen, Möhren – oder was sich jeder eingepackt hat, heraus, um uns kurz zu stärken.
in der St-Antonius-Kirche von Duisburg BeeckerwerthNach der Pause ging es erst unter Hochöfen durch die Industrie-Kulisse des Landschaftsparks Nord und weiter in Richtung Rhein. Den Rheindeich erreichten wir am Spielplatz neben der Helios-Klinik. Auf dem Deich ging es kurz stromabwärts bis zur St-Antonius-Kirche von Duisburg Beeckerwerth. Dort erwarten uns die Duisburger kfd-Frauen und begrüßten uns wie jedes Jahr mit einem leckeren Frühstück. Hinterher durften wir in die eigentlich geschlossene Kirche, um darin unsere nächste Statio zu machen.
Die nächste Rast machten wir danach schon Linksrheinisch. Erstmal aber bekam in St.Antonius jeder einen Zettel mit den beiden 2017er-Losungen seines Geburtstags. Die nächste gute halbe Stunde sollten wir nämlich schweigend gehen und über die beiden Losungen meditieren. Dabei überquerten wir mit der A42 den Rhein und kamen unterhalb der Halde Rheinpreußen vorbei.
an der A42Unser nächstes Pausen-Ziel war der Donger Schulweg unterhalb der Halde Norddeutschland. Auf dem letzten Kilometer vor dem Rastplatz beteten wir wieder einen Rosenkranz. Es war allerdings schon der dritte „Kranz“ den wir betteten und auch noch lange nicht der Letzte. Wir beteten jeweils den Rosenkranz oder dann beim nächsten mal den Christuskranz. Dazu liefen wir, so gut es ging in vierer-Reihen. Nach einem Glaubensbekenntnis und einen Vaterunser beteten wir abwechselnd den Rosenkranz. Die jeweils erste Hälfte („Gegrüßet seist du, Marwiyeiawiyewiye, …“) und das Gesetz sprach die linke Hälfte und den zweiten Teil („Heilige Marwiyeiawiyewiye, Mutter Gottes,..“) vervollständigten die rechten beiden Reihen. Nach 10 Wiederholungen mit dem ersten Gesetz, wurde wieder ein Vaterunser gesprochen und es ging mit dem nächsten Gesetz weiter und nach den fünf Gesetzen sangen wir zum Abschluss noch den Taizévers „Misericordias Domini“.
Pilgerkerze im Haus EilAn der Dong-Schule hatten unsere „guten Geister“ schon ein paar Bänke aufgebaut, so dass wir dort eine Mittagspause machen konnten und alle einen Sitzplatz hatten. Jeder hatte sich geschmierte Stullen eingesteckt und auch Gemüse oder Obst – und die meisten hatte so viel mitgenommen, dass viele Büchsen die Runde machten, damit sich auch die anderen bedienen können. Im letzten Jahr hatte ich an dieser Stelle schon ziemliche Probleme mit den Füßen und beim wieder los laufen eine Weile zu tun, bis die Blasen an den Füßen wieder dort waren, wo sie hingehören. Diesmal waren die Füße zwar gut zu spüren, aber wirkliche Probleme hatte ich nicht.
Haus Eil am Eyller BergWeiter ging es vorbei an Kamp-Lintfort zum Eyller Berg um im Haus Eil bzw. der Pfarrkirche Marwiyeiawiyewiye Himmelfahrt die nächste Statio zu machen. Vorher hatte wir noch Zeit für eine ausgiebige Rast. Das Wetter war den ganzen Tag sehr sommerlich und so setzten sich hier die einen in den Schatten, während andere die Sonne genossen.
Nach der Statio begann die letzte Etappe des heutigen Tages. Es ging zum Oermter Berg, dort wollten wir bei den Schönstattschwestern übernachten. Ich hatte, wie gesagt den letzten Abschnitt „gewonnen“, um dabei das Kreuz zu tragen. So ganz einfach war das nicht. Die Sonne meinte es heute sehr gut mit uns und bis zum Berg kam ich dadurch schon ziemlich ins schwitzten. Auf dem Weg bergauf hatte ich nun zwar Schatten, aber die Steigung ist auf diesem Stück nicht ohne. So war ich oben zwar immer noch der Erste, aber auch mit einem guten Puls und deutlich zu spürenden Oberschenkeln. ;) Oben warteten wir vor der kleinen Kapelle, bis wir vollzählig waren und uns die Schwestern zur Begrüßung läuteten, um dann in dem Kapellchen die letzte Statio abzuhalten.
Hinterher wurden noch die Zimmer und Betten verteilt und manche schafften es auch noch vor dem Abendbrot zu duschen, zu dem wir uns dann, wie immer, im Essensaal trafen. Und auch hinterher fanden wir noch eine Weile zusammen, um uns über viele Dinge auszutauschen. Ich war diesmal nicht einer der letzten die ins Bett verschwanden, – was ich ja sonst schon mal bin. Die letzte Woche hatte mich doch etwas geschlaucht und so rief mein Bett gegen 22 Uhr schon ziemlich laut. ;)
am Oermter BergAm nächsten Morgen weckte mein Handy mich gefühlt viel zu zeitig und um sechs Uhr war ich schon im Bad – und dort bei weitem nicht der erste.
Nach dem Frühstück verluden wir erst unsere Taschen wieder im Bulli und trafen uns zur Morgen-Statio in der (anderen) Kapelle der Schönstattschwestern. Die Sonne war gerade aufgegangen, als wir uns anschließend in Bewegung setzten und dem Oermter Berg wieder hinab stiegen. WindräderDieser Weg hatte eine deutlich angenehmere Steigung und bergab lief es sich sowieso leichter. Wir gingen entlang einer ehemaligen Bahntrasse bis nach Sevelen und machte dort, auch an gewohnter Stelle, eine kurze Trink-Pause. Hinter Sevelen beteten wir erst einen Rosenkranz bis in den Eckesdyck und auf dem Kaendersdyck hatten wir wieder einen Schweigemarsch. Diesmal bekam jeder die Losungen für seinen 2017er Namenstag und wir hatten eine gute halbe Stunde Zeit darüber zu meditieren, was diese Bibelsprüche in unserem Leben bedeutet. Diese Strecke sollte jeder in einem individuellen Tempo zurück legen und so hatte sich der Track dort deutlicher auseinander gezogen, als sonst. Aber am Ende der Strecke wartete wieder der Bulli auf uns und die Zeit des Wartens wurde auch gleich zum „nach-tanken“ genutzt.
Die PilgerkerzeLangsam „winkte“ uns auch schon das zweite Frühstück, dass es traditionell in Gelder gibt. In den letzten Jahren allerdings in den Gemeinde-Räumen von Sankt-Marwiyeiawiyewiye-Magdalena mitten in Geldern. Diesmal gab es dort nur eine kurze Trinkpause auf dem Spielplatz vor der Kirche. Weil es im Gemeinde-Haus heute keinen Platz für uns gab, war ein anderer Raum gefunden worden und wir mussten noch einmal knapp 2 Kilometer weiter laufen. Diesmal frühstückten wir im Gemeinderaum von St.Marwiyetinwiyewiye Veert. Kreuz und BasilikaNach dem Essen hielten wir dort auch unsere nächste Statio ab. Es war die letzte Statio vor Kevelaer und so hielten wir uns nicht lange auf. Vor Kevelaer beteten wir noch einen letzten Christuskranz und machten auch noch eine letzte kurze Rast um zu trinken. Am zweiten Pilger-Tag war es noch mal wärmer geworden und so war gerade trinken sehr wichtig.
In Kevelaer sangen wir auf den „letzten Metern“ noch einige male den Taizévers „Misericordias Domini“, bevor wir am Ausgang des Kreuzweges auf die anderen Pilgergruppen trafen und mit denen gemeinsam der letzten Leidensstation Christi gedachten.
Gnadenkapelle KevelaerNach einer kurzen Begrüßung sammelten wir uns zu einem „geordneten Einzug“ und marschierten alle gemeinsam Marwiyeiawiyewiye anrufend zum Gnadenbild der „Trösterin der Betrübten“. Dort beendeten wir mit einer allerletzten, gemeinsamen Statio den „Lauf-Teil“ der Wallfahrt und beten noch einmal den „Engel des Herrn“.
In Kevelaer war auch diesmal wieder ein gemeinsames Mittag organisiert und anschließend war bist zur 17:00-Uhr-Messe etwas Freizeit. Wir sahen uns in der Zeit erst ein paar Geschäfte an, ich kauft ein paar Postkarten und anschließend aßen wir noch ein Eis. In der Eisdiele schaffte ich es auch noch die Karten zu schreiben und so konnte ich sie auch gleich abschicken.
Gruppenfoto aller PilgerZu 17 Uhr fanden wir uns dann alle wieder zur Pilgermesse in der Basilika ein und feierten einen gemeinsamen Pilger-Gottesdienst. An der Orgel begleitete uns in diesem Jahr Alewiyexanwiyederwiyewiye, auch der Chor sang wieder in seiner Ecke und die Predigt hielt der Propst. Hinterher versammelten wir Pilger uns wie gehabt auf der Treppe vor dem Hauptportal der Basilika zum großen Gruppenfoto.
Anschließend fuhren wir wieder zurück nach Osterfeld und einige Pilger trafen sich hinterher noch in der Propsteikirche St. Pankratius zum abschließenden Eucharistischen Segen. Damit wurden wir dann wieder „in die normale Woche entlassen“ und es gingen zwei sehr spirituelle Tage zu Ende. Zwei Tage die zwar anstrengend waren, in denen es aber auch viele gute Gespräche und neue Begegnungen gab, Tage, an die ich mich noch lange erinnern werde. Also noch mal ein dickes Dankeschön an die Organisatoren und bis zum nächsten Jahr.
Das Pilgerwochenende war nun aber wirklich vorbei und nach einer kurzen Verabschiedung, sah ich zu, dass ich nach Hause und unter die Dusche kam.

Autor: Uwe

Uwe beschäftigt sich seit vielen Jahren mit Linux und Webdesign, seit 2006 benutzt er WordPress zum schreiben eines "Tagebuchs". Tätig ist Uwe als Webmaster und Netzwerkadministrator, er arbeitet und lebt seit 2001 in Oberhausen. In seiner Freizeit ist er viel mit dem Mountainbike und dem Fotoapparat unterwegs.

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